Yay or Nay?

Cold Calling im Recruiting bezeichnet den Prozess, potenzielle Kandidaten für eine offene Stelle anzurufen, ohne dass diese zuvor in Kontakt mit dem Unternehmen waren. Cold Calling ist oft negativ behaftet, klingt nach hartem Sale und nicht nach #HumanizingDigitalHR. Kann man den Vertriebscharakter aus Cold Calls im Recruiting rausholen? Und Menschlichkeit rein?

Doch starten wir von vorne. Warum sollte ich Cold Calling in Betracht ziehen?

Chancen von Cold Calling im Recruiting

  • Cold Calling ermöglicht es, potenzielle Kandidaten direkt anzusprechen und ihnen Informationen über die offene Stelle zu geben.
  • Es ermöglicht es, eine größere Anzahl von Kandidaten zu erreichen als durch andere Methoden wie Job-Anzeigen oder Social Media.
  • Cold Calling kann helfen, qualifizierte Kandidaten zu finden, die sich nicht aktiv auf der Suche nach einer neuen Stelle befinden.

Mega! Das machen wir ab sofort nur noch, oder?

Risiken von Cold Calling im Recruiting

  • Cold Calling kann als störend und unerwünscht empfunden werden, was dazu führen kann, dass potenzielle Kandidaten sich negativ gegenüber dem Unternehmen einstellen.
  • Es besteht das Risiko, dass die Anrufe von potenziellen Kandidaten nicht beantwortet werden oder dass sie nicht an einer offenen Stelle interessiert sind.
  • Cold Calling kann auch Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen, insbesondere wenn es von einem kleinen Team durchgeführt wird.
  • Es ist wichtig, das Cold Calling als Teil einer breiteren Recruiting-Strategie zu betrachten und es mit anderen Methoden wie Job-Anzeigen, Social Media und Referral-Programme zu kombinieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Eine Vorabbereitung, Zielgruppenbestimmung und eine Scriptvorlage können helfen, das Cold Calling erfolgreicher zu machen.

Um die Chancen von Cold Calling zu nutzen, doch die Risiken zu minimieren, gilt es, sich gut darauf vorzubereiten und nicht einfach drauf los zu telefonieren.

Ein guter Cold Call erfordert eine gute Planung und eine klare Sourcing-Strategie.

  • Auftragsklärung:
    Welches Profil wird gesucht und welche Anforderungen bringt die zu besetzende Position mit sich?
  • Zielgruppe bestimmen:
    Wo finde ich die idealen Kandidaten anhand von Faktoren wie Erfahrung, Fähigkeiten und Branchenkenntnissen.
  • Skript erstellen:
    Notiere Dir die Punkte, die Dir helfen, Deine Botschaft klar und präzise zu vermitteln. Im Gespräch solltest Du nicht abschweifen, sondern zügig auf den Punkt kommen.
  • Vorbereiten:
    Beschäftige Dich wie auch bei einer ersten Nachricht über die Person, die du anrufen willst. Wie kannst Du auf die Person hinter dem Profil eingehen und Deine Botschaft für genau diese Person am besten präsentieren?
  • Persönlich sein:
    Stell‘ auch Dich persönlich vor und erkläre, warum Du anrufst.
  • Klare Erwartungen setzen:
    Erläutere ganz klar, dass es sich um einen Cold Call handelt und worum es in dem Anruf gehen soll. Bitte um ein paar Minuten oder frage die Person, ob es gerade passt.
  • Höflich und professionell bleiben:
    Klar, oder? Bleib höflich und professionell, auch wenn die Person am anderen Ende der Leitung nicht interessiert ist.
  • Follow-up:
    Nachdem du den potenziellen Kandidaten total überrumpelt hast, schick noch eine E-Mail nach. Damit hat Dein Gegenüber alle notwendigen Informationen und ggf. gleich mit einem Klick die Möglichkeit, Interesse an der Stelle zu bekunden.
  • Feedback sammeln:
    Vielleicht kannst Du sogar noch Feedback am Telefon sammeln um zu verstehen, was gut funktioniert hat und was nicht, damit Du Deine Cold-Calling-Strategie immer weiter verbesserst.

Es ist wichtig zu bedenken, dass Cold-Calling nicht immer erfolgreich sein wird, und dass es einige Zeit und Geduld erfordert, um qualifizierte Kandidaten zu finden. Haltet Euch außerdem immer an die geltenden Datenschutzbestimmungen!

Wie bekomme ich #HumanizingDigitalHR in meinen Cold Call?

Genau wie beim Sourcing ist es das Wichtigste, sich von anderen abzusetzen und wie der Erstnachricht in einem Ersttelefonat mit Hintergrundinfos zum Kandidaten punkten zu können, die mittels Recherche eingeholt wurden. Nur wenn das Gegenüber sich wohl und geschmeichelt fühlt, wird ein Telefonat zustande kommen.

Und was halten wir nun davon?

Es ist mit Sicherheit ein Mittel, dass im Recruiting erfolgreich sein kann. Jedoch bedarf es Mut, Ausdauer und Resistenz, da es auch zu vielen Negativerlebnissen führen kann. Meines Erachtens ist der bessere Weg, vorher das Einverständnis über eine schriftliche Konversation eingeholt zu haben – womit wir wieder beim Sourcing und der Kandidatenansprache wären.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.