So überzeugst du die besten Talente

Als Recruiter:in hast du nicht nur die Aufgabe, Talente zu finden, sondern sie auch von deinem Unternehmen zu überzeugen. Eine gut strukturierte Stellenanzeige ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Doch wie stellst du sicher, dass deine Anzeige die richtige Zielgruppe anspricht und aus der Masse hervorsticht?

Lasst uns zunächst aktuelle Statistiken und Trends zum Thema aufgreifen. Diese können dir helfen, deine Stellenanzeige nicht nur ansprechend, sondern auch effektiv zu gestalten.

Hier einige interessante Fakten:

  • 64 % der Bewerbenden nutzen Unternehmenswebsites direkt, um sich auf Stellen zu bewerben. Eine gut gestaltete Karriereseite ist daher entscheidend (Novorésumé).
  • Niedrig qualifizierte Stellen erhalten im Durchschnitt 506 Bewerbungen, während hochqualifizierte Positionen etwa 55 Bewerbungen anziehen (StandOut CV).
  • 73 % der Bewerbenden legen großen Wert darauf, dass die Werte des Unternehmens mit ihren eigenen übereinstimmen, bevor sie sich bewerben.
  • 53 % der Bewerbenden achten besonders auf klare Erwartungen in der Stellenbeschreibung (Gohire).
  • 73 % nehmen Abstand, wenn der Bewerbungsprozess länger als 15 Minuten dauert (Hays).

Diese Zahlen zeigen, dass sowohl der Aufbau als auch die Präsentation deiner Stellenanzeige eine große Rolle dabei spielen, ob sie potenzielle Bewerber:innen anspricht. Eine klare Struktur, Authentizität und ein transparenter Bewerbungsprozess sind unerlässlich, um die richtigen Talente für dein Unternehmen zu gewinnen.

Mit diesen Statistiken im Hinterkopf kannst du nun den Aufbau deiner Stellenanzeige Schritt für Schritt optimieren.

1. Der Jobtitel: Weniger ist mehr

Die Überschrift ist das Erste, was potenzielle Bewerbende sehen – und du weißt ja, der erste Eindruck zählt! Ein klarer, prägnanter Jobtitel ist wie der erste Händedruck: Er muss sitzen. Vermeide dabei kreative Ausdrücke wie „Marketing-Ninja“ oder „Sales-Guru“. Diese Begriffe mögen zwar lustig klingen, bringen dich aber in den meisten Fällen nicht weiter, denn sie erschweren die Auffindbarkeit deiner Stellenanzeige. Nutze lieber suchmaschinenoptimierte, branchenübliche Jobtitel wie „Marketing Manager“ oder „Sales Consultant“. Kurz, präzise und auf den Punkt.

2. Die Einführung: Kurz, knackig, überzeugend

Direkt nach dem Jobtitel folgt die Einführung. Hier geht es darum, dein Unternehmen kurz vorzustellen und gleichzeitig das Interesse der Lesenden zu wecken. Was macht euch besonders? Welche Werte lebst du als Arbeitgeber? Und warum sollten Talente genau bei dir arbeiten wollen?

Denke daran: Talente wollen heute nicht mehr nur wissen, was sie arbeiten werden, sondern auch, für wen sie arbeiten. Spar dir deshalb den Sales Pitch und erzähle von deiner Employer Brand. Eine kurze Beschreibung der Unternehmensvision, eurer Mission und der wichtigsten Werte reicht oft schon aus.

3. Das Team: Mit wem arbeite ich?

Menschen arbeiten mit Menschen. Daher ist es für Bewerber:innen besonders interessant zu wissen, wer ihre zukünftigen Kolleg:innen sein werden. Nutze diesen Teil deiner Stellenanzeige, um das Team vorzustellen, mit dem die neue Person arbeiten wird. Wie ist das Team aufgebaut? Was zeichnet euch aus? Gibt es eine besondere Anekdote über das Team? Lass es die Menschen wissen! Ein bisschen Storytelling ist hier mehr als willkommen – denn das schafft Nähe und macht den potenziellen Arbeitsplatz greifbarer.

4. Die Jobbeschreibung: Klar und strukturiert

Jetzt kommen wir zum Herzstück deiner Stellenanzeige: der Jobbeschreibung. Anstatt lange und schwer verständliche Textblöcke zu verwenden, solltest du die wichtigsten Aufgaben und Verantwortlichkeiten in übersichtlichen Stichpunkten darstellen. Drei bis sieben Punkte reichen völlig aus, um ein klares Bild von der Stelle zu vermitteln. Wichtig ist dabei, konkret zu werden: Was sind die Hauptaufgaben? Was wird von den Bewerber:innen erwartet?

Vermeide dabei generische Floskeln wie „gute Kommunikationsfähigkeiten“ oder „Teamplayer“ – das liest man in fast jeder Stellenanzeige. Sei stattdessen präzise und beschreibe konkrete Ziele und Projekte, an denen die Person arbeiten wird.

5. Anforderungen und Qualifikationen: Realistisch bleiben

Viele Unternehmen neigen dazu, in der Anforderungssektion eine lange Liste von Qualifikationen aufzustellen, die am Ende fast niemand erfüllen kann. Doch das schreckt viele gute Bewerber:innen ab, die sich eventuell nicht melden, weil sie glauben, den hohen Anforderungen nicht gerecht zu werden.

Unser Tipp: Teile die Anforderungen in „Must-Have“ und „Nice-to-Have“ auf. So gibst du den Bewerbenden eine klare Vorstellung davon, welche Qualifikationen absolut notwendig sind und bei welchen ihr flexibel seid. Diese Unterscheidung erleichtert es, geeignete Talente zu finden, die vielleicht nicht alle, aber die wichtigsten Kriterien erfüllen.

6. Gehalt und Benefits: Transparenz schafft Vertrauen

Beim Thema Gehalt zahlt sich Transparenz definitiv aus! Wenn Unternehmen in der Stellenanzeige direkt eine Gehaltsspanne angeben, zeugt das oft von fairen Gehaltsstrukturen im Unternehmen. (Mehr Fairness und Offenheit, das verspricht auch die Europäische Entgelttransparenzrichtlinie.)

Auch Zusatzleistungen wie flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten, Weiterbildungsangebote oder andere Benefits sollten klar kommuniziert werden. Denn diese können ein entscheidender Faktor sein, warum sich jemand für dein Unternehmen entscheidet.

7. Arbeitsort und Flexibilität: Klarheit zählt

Wo wird der Arbeitsplatz sein? Gibt es die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten? Was sind die Kernarbeitszeiten? Flexibilität am Arbeitsplatz ist für viele Talente heute ein großes Thema, daher solltest du darauf unbedingt eingehen. Auch Informationen zur Lage des Büros, den Anbindungen oder den Parkmöglichkeiten können für Bewerber:innen wichtig sein.

8. Der Bewerbungsprozess: Einfach und transparent

Je unkomplizierter der Bewerbungsprozess, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Bewerbung abgeschickt wird. Niemand möchte stundenlang Formulare ausfüllen oder zig Dokumente hochladen müssen. Denke an die 73 %, die nach 15 Minuten weg sind.

Gib in der Stellenanzeige klare Informationen darüber, wie der weitere Bewerbungsprozess abläuft sind. Ein transparenter Prozess schafft Vertrauen und sorgt für Planbarkeit.

9. Visuelle Elemente: Zeig, wer ihr seid!

Bilder sagen mehr als tausend Worte – das gilt auch für Stellenanzeigen! Ein Bild vom Team, ein Video von euren Büroräumen oder ein kurzes Statement von Mitarbeitenden kann die Anzeige lebendiger und einladender wirken lassen. Gerade in Zeiten, in denen visuelle Inhalte immer wichtiger werden, können solche Elemente dazu beitragen, das Interesse zu wecken und die Unternehmensidentität authentisch zu transportieren.

Dein Erfolgsrezept für die perfekte Stellenanzeige

Eine gut strukturierte Stellenanzeige ist dein Schlüssel, um die besten Talente zu gewinnen. Mit einem klaren Jobtitel, einer authentischen Unternehmensvorstellung und einer transparenten Jobbeschreibung schaffst du die Basis für eine erfolgreiche Anzeigengestaltung.

Nutze visuelle Elemente, halte den Bewerbungsprozess einfach und schaffe Vertrauen. Das erhöht deine Chancen, die besten Talente für dein Team zu gewinnen.

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