Über das Image von KI im Recruiting

Auch in unserer Recruiting-Welt ist künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken. Oder? Wie steht es um die Meinungen der Recruiter:innen wirklich, wie um die Akzeptanz bei den Bewerber:innen? Die Internationale Hochschule IU hat eine spannende Studie mit dem Titel „KI im Recruiting: Emotionen, Ansichten, Erwartungen“ durchgeführt, die unserer Meinung nach einige überraschende Erkenntnisse liefert. Welche Fakten und Emotionen begleiten KI im Recruiting? Wir haben die Ergebnisse für dich zusammengefasst.

Die Studie im Überblick

Die Studie der IU beleuchtet den Einsatz von KI im gesamten Bewerbungsprozess und untersucht, wie Bewerber:innen diese Technologie wahrnehmen. Die Ergebnisse reichen von Skepsis bis hin zu Optimismus. Lasst uns die Erkenntnisse näher anschauen!

Ein Image-Problem für die KI

Es ist kein Geheimnis: Die KI hat ein Image-Problem. Die meisten Menschen verbinden mit künstlicher Intelligenz negative Emotionen. Begriffe wie „unpersönlich“, „nicht gut“ und „komisch“ werden am häufigsten genannt, wenn es um KI im Recruiting geht. Dies zeigt, dass es noch viel Überzeugungsarbeit braucht, um das Vertrauen in diese Technologie zu stärken.

Contra KI: Unpersönlich und suspekt

Zwei Drittel der Befragten stehen der KI im Bewerbungsprozess ablehnend gegenüber. Sie bewerten die technologische Entwicklung als negativ und fürchten, dass die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt. Grund für das Misstrauen sei der Mangel an persönlichem Kontakt und die Unvorhersehbarkeit von KI-Entscheidungen.

Pro KI: Ein Hauch von Gerechtigkeit

Trotz der überwiegenden Ablehnung sehen einige auch die positiven Seiten der KI. Ein Drittel der Befragten glaubt, dass die KI helfen kann, Diskriminierungen aufgrund von Alter, Herkunft oder Geschlecht zu verringern. Diese Gruppe sieht in der KI eine Chance für mehr Objektivität und Fairness im Recruiting.

Vertrauen in die KI? Fehlanzeige!

Nevermind fair und objektiv, richtig sollen Entscheidungen sein… Fast 66 % der Befragten vertrauen Entscheidungen nicht, die von KI getroffen wurden. Mehr als 70 % möchten, dass jeder Prozessschritt doch noch von einem Menschen überwacht wird und die letzte Entscheidung von einem Menschen getroffen wird. Das Vertrauen in die Technologie ist also nach wie vor gering und es besteht ein großer Wunsch nach menschlicher Kontrolle.

Je tiefer im Prozess, desto größer die Ablehnung

Interessanterweise nimmt die Akzeptanz der KI ab, je weiter der Recruitingprozess fortschreitet. Während KI-basierte Systeme zur ersten Sichtung von Bewerbungen noch eher akzeptiert werden, sinkt das Vertrauen rapide, wenn es um tiefere Prozessschritte geht. Besonders die finale Auswahl eines Kandidaten soll unbedingt in menschlicher Hand bleiben.

Die größte Schwachstelle: Unpersönlichkeit

Die größte Sorge der Bewerber:innen ist die Unpersönlichkeit der KI. Sie fürchten, dass ihre individuellen Stärken und ihre Persönlichkeit nicht richtig erkannt werden und dass wichtige Nuancen verloren gehen. Diese Bedenken zeigen uns, dass Menschlichkeit im Recruiting weiterhin eine zentrale Rolle spielt.

Wie Arbeitgeber Vertrauen schaffen können

Wie kannst du im Recruiting nun diese Zweifel verringern? Dein Gegenüber wünscht sich eine persönliche Ansprechperson während des gesamten Prozesses, mehr Transparenz und eine klare Kommunikation über die Vorteile von KI. Indem du offenlegst, wie und warum KI eingesetzt wird, kannst du das Vertrauen deiner Kandidat:innen und Bewerber:innen stärken und deren Akzeptanz fördern.

Wichtige Informationen im Bewerbungsprozess

Abseits von künstlicher Intelligenz wurden auch allgemeine Präferenzen der Talente im Recruitingprozess untersucht. Besonders wichtig sind folgende Informationen:

  • Gehalt (73%)
  • Zusatzleistungen (53,2%)
  • Werte des Unternehmens (41,7%)
  • Karriere- und Aufstiegschancen (36,8%)
  • Weiterbildungsmöglichkeiten (33,6%)

Diese Ergebnisse sind für uns alle hoffentlich nicht neu und fester Bestandteil, um deine Zielgruppe zu gewinnen und zu begeistern.

Wichtige Werte im Bewerbungsprozess

Neben den Hard Facts legen die Befragten Wert auf folgendes Verhalten während des Recruitingprozesses:

  • Ehrlichkeit (51,1%)
  • Wertschätzender Umgang (48,5%)
  • Schnelle Rückmeldung (40,2%)
  • Zuverlässigkeit (38,5%)
  • Persönlicher Kontakt (38,2%)

Selbstverständlich, oder?


Die Studie der IU zeigt deutlich, dass KI im Recruiting noch viele Hürden überwinden muss, bis es fester Bestandteil werden kann. Wir sind der Meinung, KI bringt nicht nur die bereits erkannten Chancen für mehr Gerechtigkeit und Objektivität im Bewerbungsprozess. Sondern eben auch mehr Raum für Menschlichkeit! Als Recruiter:in bist du nun gefragt, Transparenz zu schaffen und die Vorteile der KI klar zu kommunizieren, um das Vertrauen deiner Kandidat:innen und Bewerber:innen zu gewinnen. Mehr KI für mehr Menschlichkeit im Recruiting!

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